Heimatverein Rüthen e.V.

Das Caracavanische Kreuz

Seltenes Kulturdenkmal wurde vom Heimatverein neu errichtet schrieb der „Patriot“ am 20. Oktober 2001. Einen Tag zuvor hatten wir das neu erstellte Caracavanische Kreuz in der Rüthen Feldflur (zwischen Rüthen u. Spitze Warte) aufgestellt.

Im Jahre 1650, also vor 354 Jahren, wurden durch den Erlass des damaligen kurfürstlichen Landrost die Städte Rüthen, Hirschberg, Warstein, Kallenhardt, Geseke, Stadt und Gogericht Belecke, Gericht Allagen, Gericht Mellrich, Gogericht Erwitte, Amt Oestinghausen und Gericht Körbecke angewiesen diese Holzkreuze aufzustellen.

Der Legende nach sollen Kreuzpartikel vom Kreuz Jesu im Jahre 1232 zum Gottesdienst in die spanische Stadt Caracavan gebracht worden sein. In einer Messfeier trat daraufhin ein maurischer Emir zum christlichen Glauben über.

In Rüthen wurden seinerzeit neun solcher Wetterkreuze aufgestellt. Die Besonderheit dieser Kreuze war, dass sie doppelbalkig sind und dass die nachgebildeten Leidenswerkzeuge angebracht waren. Einmal die Dornenkrone, die Lanze, die Lanze mit dem getränkten Schwamm sowie zwei Ruten der Geißelung.

Im Jahre 1963 hat auf Antrag des Rüthener Heimatvereins die Stadt Rüthen das alte Kreuz entfernt, da es stark beschädigt war, und durch ein neues ersetzt. Durch das komplizierte technische Gefüge des Kreuzes ist eine lange Lebensdauer nicht gegeben. Jetzt, nach 38 Jahren war das Kreuz wieder durch die Witterungseinflüsse stark beschädigt und eine Restaurierung war nicht mehr möglich. Der Heimatverein Rüthen entschloss sich, ein neues Kreuz anzufertigen. Mit Unterstützung der Stadt Rüthen und vor allem mit einigen Mitgliedern des Heimatvereins wurde ein neues Kreuz aus Rüthener Eichenholz angefertigt. Da der größte Teil der Leidenswerkzeuge abhanden gekommen war, wurden diese anhand von alten Fotos nachgebildet. Aber auch das Stadtwappen wurde, wie es in alten Schriften überliefert ist, wieder angebracht.

Am 20.10.2001 wurde das neu Kreuz durch Pastor Klemens Becker feierlich eingesegnet. Zu der Einsegnung konnte der Vorsitzende des Heimatvereins Rüthen auch den Kreisheimatpfleger des Kreises Soest, Herrn Dr. W. Maron, Pastor Bernd Vorderwisch sowie Vertreter der Stadt Rüthen begrüßen. Möge dieses einzigartige Kreuz zu Ehren Gottes noch viele Generationen an dieser Stelle stehen.