Hermann Krämer legt nach 24 Jahren Vorstandsvorsitz sein Amt nieder
Am 23.01.2023 fand unsere Jahreshauptversammlung statt. Fast schon eine routinierte Veranstaltung für uns, schließlich leitet Hermann Krämer die Geschicke unseres Vereins bereits seit 24 Jahre. Doch diese Versammlung war anders, denn unser bis dato 1. Vorsitzender Krämer stellte sich nicht mehr zur Wahl. Er übergab sein Amt an unseren langjährigen Vorstandskollegen und Kassierer Steffen Gockel. Damit leitete er im Vorstand einen Generationswechsel ein. Für uns eine große Veränderung, denn seit seiner Wahl zum Vorsitzenden im Jahre 1999 war Hermann Krämer das Gesicht des Heimatverein Rüthen.
An dieser Stelle soll sein Engagement noch einmal kurz skizziert werden: Als Krämer 1999 den Heimatverein Rüthen übernahm, trat er kein leichtes Erbe an. Der Verein stand zu diesem Zeitpunkt kurz davor, sich aufzulösen. Der damalige Vorstand war zu alt und es fehlte an Resonanz in der Bevölkerung. Krämer nahm als einer der Rüthener Stadtführer an einer außerordentlichen Versammlung teil und entschloss sich dazu, den Verein nicht aufzugeben. Er wurde in der darauffolgenden Sitzung einstimmig zum ersten Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Regie fanden zahlreiche Veranstaltungen statt wie das Hexenturmfest, das Kartoffelfest oder die Rüthener Heimattage. Mit diversen Arbeitseinsätzen wie die Aufbereitung der Grabsteine des Judenfriedhofs, die Renovierung der Richthofentreppe und des Steinkreuzes am Friedhof sowie des Caracavanischen Kreuzes verschönerte der Heimatverein das Stadtbild maßgeblich. Der Verein setzte auch Zeichen gegen das Vergessen, indem er eine Gedenktafel für die Opfer von Flucht und Vertreibung am Ehrenfriedhof aufstellte, die zusammen mit Spenden aus der Bevölkerung finanziert wurde. Die wohl größte Herausforderung für den Vorstand stelle Krämers Idee dar, in Rüthen ein Museum zu eröffnen. Unmittelbar nahm er dafür Gespräche mit einem potenziellen Vermieter einer leerstehenden Immobilie an. Nachdem dieser die Zusage erteilte, legte der Vorstand zusammen mit Bürgern der Stadt los. Der Umbau wurde durch Spendengelder und mit ganz viel Eigenarbeit realisiert. Und nach nur kurzer Zeit eröffnete Krämer die Rüthener Heimatstuben, die im Jahr 2019 nach dem Gründer des Heimatverein Rüthen in Eberhard-Henneböle-Museum umbenannt wurden. Für die vielen Exponate war das Museum allerdings schon kurz nach seiner Eröffnung viel zu klein und Krämer überzeugte den Vorstand, dass eine Erweiterung notwendig sei. Also wurden die oberen Räume ausgebaut. Nach diesem Mammutprojekt plante Krämer bereits seine nächste größere Unternehmung: den Bau eines Backhauses am Hachtor. Und so wurde wieder gebaut. 2013 wurde das Rüthener Backhaus feierlich eröffnet und ist seitdem bei vielen Stadtfesten im Einsatz. Nach den ganzen Bauprojekten widmete sich Krämer einem Thema, das ihm schon seit vielen Jahren am Herzen lag. Nämlich wie Rüthen den Ersten und Zweiten Weltkrieg miterlebt hat. In einer Arbeitsgruppe entstand so innerhalb eines Jahres das Buch „Rüthen in der Zeit der Weltkriege“, das es bereits in zweiter Auflage zu kaufen gibt.
In all den 24 Jahren seiner Amtszeit leistete Krämer für den Heimatverein und Rüthen sehr viel. Er baute nicht nur den Heimatverein Rüthen von 14 auf 270 Mitglieder aus, sondern verschönerte mit dem Museum, dem Backhaus und mit vielen anderen Projekten das Stadtbild und steigerte dadurch und durch viele öffentliche Veranstaltungen die Lebensqualität in Rüthen. Mit seinen Ideen motivierte er den Vorstand immer wieder aufs Neue und brachte tolle Projekte zu einem erfolgreichen Abschluss. Selbstverständlich gab es auch einige Rückschläge: Die Ideen, dass das Hachtor oder die Rüthener Bunker begehbar zu machen, konnten nicht realisiert werden. Doch Krämer bewies auch hier, dass Fehlschläge zur Vereinsarbeit dazugehören. Er ließ sich dadurch nicht entmutigen, sondern schaute zuversichtlich neuen Projekten entgegen. Er war stets der Ansicht, dass nur neue Herausforderungen und ungewöhnliche Ideen einen Verein voranbringen. Ganz nach dem Motto: Stillstand ist Rückstand. Er war immer die treibende Kraft im Vorstand und wollte etwas verändern. Die letzten 24 Jahre zeigen, dass er viel verändert hat. Es ist nicht selbstverständlich, eine so lange Zeit mit so viel Herzblut ein Ehrenamt auszuführen.
Für seine hervorragenden ehrenamtlichen Leistungen als 1. Vorsitzender im Heimatverein bedanken wir uns als Vorstand herzlichst! Wir sind sicher, dass Krämer dem Heimatverein eng verbunden bleiben wird. Aus diesem Grund wählten die Mitglieder ihn auf der Jahreshauptversammlung zum Ehrenvorsitzenden.